Aussicht auf eine Strasse in Accra |
Den letzten Bericht hab ich vor fast einer Woche geschrieben. Also versuche ich nun die letzten 4 Tage zusammenzufassen.
Die Fahrt im Tro- Tro |
Restaurant auf ghanaisch |
Am Ziel angekommen gingen wir in eine " Chopbar" mit Plastestühlen und Pepsitischen um zu essen. Natürlich gab's ghanaische Gerichte. Ich probierte Fufu- ein Ball aus zerstampften Kochbananen und Maniok( was auch immer das ist) in einer Tomatensoße. Sehr lecker, sehr scharf und nun schon seit 5 Tagen Bauchschmerzen verursachend. Nach dem Essen sind wir durch enge Gassen gelaufen die von ununterbrochen aneinander grenzenden Läden gesäumt waren. Danach gings zurück in's Resort.
Tagsüber gingen wir zwischen den Einheiten an den Strand um zu baden. Das Wasser ist zwar toll aber da Ghana ein unübersehbares Müllproblem hat( es gibt, soweit ich bisher mitbekommen hab, werder Mülltüten noch Mülltonnen, auch keine Müllabfuhr- Müll wird entweder dorthin geworfen, wo mensch steht/ gesammelt und auf Müllhalden gebracht oder verbrannt), wickeln sich immer wieder schwarze Reste von Plastiktüten um die Beine.
Abends machten wir es uns in oder um die Hängematte auf der Dachterasse mit Meerblick bequem. Dazu vielleicht ein ghanaisches Bier ( Club- oder Starbier) mit stolzen 625ml Inhalt.
Nach einigen entspannten, aufregenden Tagen im ARA Haus machten wir uns Mittwoch auf den Weg zu unseren Gastfamilien.
Nun lebe ich also in Agona Swedru, einer Kleinstadt in der Central Region. Die 11 Monate verbringe ich mit meiner Gastmama, Mrs. Linda( Krankenschwester in dem Krankenhaus in dem ich arbeiten werde), ihrem Mann Anthony( Lehrer), ihren 3 süßen Kindern Antoinette(8), Augustin(5) und Felix(2). Außerdem wohnen auch Lindas Bruder Kofi und ihre Schwester Liesbeth hier.
Meine Gastmutter Linda |
Liesbeth und Antoinette schlafen in einem Bett neben mir. Die anderen Familienmitglieder teilen sich Wohnzimmer und Schlafzimmer. Die Wohnung führt auf einen Innenhof, den wir uns mit etlichen Menschen teilen. Alle sind nett und für jeden Spaß zu haben. Gehe ich raus fragt jeder: Abena( mein ghanaischer Name), Ete sen?/ How are you? Die alte Dame von Nebenan sagt, ich soll sie Maame( Mama- sagt man zu allen Frauen, die nen gewissen Altersvorsprung zu einem selbst haben) nennen. Zum Glück, denn so muss ich mir einen Namen weniger von all denen der Nachbarn merken, die ich noch kaum aussprechen kann.
Ein kleiner Kerl den es hier scheinbar zu Tausenden gibt |
Nachdem wir schnell durch einige Abteilungen des Krankenhauses gegangen sind, haben wir uns auf den Weg zum Haus der Witwe gemacht. Sie begrüßte freudig alle Besucher mit einem Akwaaba( Fante für Willkommen) und führte sie in den Hof. Dort saßen etwa 20 Frauen die an verschiedenen Stationen Essen vorbereiteten. Ich wurde erstmal zum Möhrchen schnippeln geschickt. Nachdem ich diese Aufgabe erfolgreich gemeistert hatte, durfte ich Krabben vorbereiten. Ihr Gestank in der Mittagssonne zog unzählige Fliegen an, die uns die Arbeit nicht unbedingt leichter machten.
Auf dem Rückweg lernte ich ein nettes Mädchen kennen, das dann fragte, ob ich sie mit nach Deutschland nehmen würde. Die Erwachsenen fragten mich ständig irgendwas auf Fante und versuchen mich dazu zu bringen, auf Fante zu antworten, scheinbar, damit sie sich über meine Aussprache amüsieren können. Trotzdem macht es irgendwie Spaß sich den Weg über die Straßen zu bahnen und einige Sätze mit den Marktfrauen zu wechseln. Und noch eine prophezeite Erfahrung die ich gestern machen konnte: gleich 3 Heiratsanträge. Zum Glück lassen sich die meisten Männer aber mit nem lustigen Spruch, nem Lachen und nem schnellen Gang abwimmeln.
Viele liebe Grüße!
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